Besuch im „Museum Humanum“, bei Peter Coreth in Fratres
Besuch im „Musuem Humanum“, Arbeitsgespräch mit Peter Coreth in Fratres.
Am Freitag, den 4. Oktober glückte der lange geplante Besuch des „Museum Humanum“ in Fratres nahe der Grenze zur Tschechischen Republik. Dessen Gründer, Eigentümer und Museumsdirektor, Peter Coreth, begrüßte mich als Vertreter des Dachverbands aller österreichisch-ausländischen Gesellschaften-PaN sowie als Ethnohistoriker und Kulturanthropologe der Universität Wien und John D. Marshall, Vizepräsident der Weltmuseum Friends aufs herzlichste und lud zu einem frugalen Essen, welches gleichzeitig als Arbeitsbesprechung zur Erörterung gegenwärtiger und zukünftiger Kooperationen verwendet wurde.
Das 1997 eröffnete Museum Humanum beherbergt die anthropologische Studiensammlung von Dr. Peter Coreth und ist das Resultat einer persönlichen seit den 1960er Jahren betriebenen Sammeltätigkeit. Mit einer Sammlung von tausenden Kleinplastiken, Kultgegenständen, Insignien, Amuletten und frühen Werkzeugen aus fünf Kontinenten bietet das Museum Humanum mit der Sammlung Peter Coreth im Gutshof von Fratres die Chance zur außergewöhnlichen Begegnung mit bedeutungsvermittelnden Kulturzeugnissen. Tierbild – Götterbild – Menschenbild lautet der Leitfaden der Dauerausstellung, die sich von starren musealen Gefügen abhebt und neue Vermittlungswege beschreitet. Hier repräsentieren die Exponate nicht, wie üblich, die Kulturkreise, denen sie entstammen, sondern werden in gewagter, aber schlüssiger Anordnung als Beispiele zur Evolution der Kunst vor Augen geführt. Nach Motiven und rituellen Zusammenhängen präsentiert, fordern sie zu direktem Vergleich heraus. So erlebt und begreift man in den Arkaden der Säulenhalle den über 30.000 Jahre gespannten Bogen künstlerischer Entfaltung – von der magischen Vorstellungswelt der Steinzeitjäger und rezenten Naturvölker, über die von Mythen und Religionen geprägten Kulturphasen, bis zur Kunst des anthropozentrischen Zeitalters – als eine Transformation von Weltbildern.